Hamburg Vegan Guide
Am Wochenende war ich mit meiner Familie in Hamburg. Neben der typischen Sightseeingtour durfte natürlich gutes Essen nicht fehlen. Bereits im Vorfeld habe ich online nach passenden Locations Ausschau gehalten, um vor Ort dem wir-haben-Hunger-aber-finden-kein-passendes-Restaurant-Klassiker zu entgehen 😀 Die Suchkriterien? Zentral gelegen, vegan(e) (Optionen), schöne Atmosphäre, gute Bewertungen, Platz für sechs Personen – gerade letzter Punkt war in Anbetracht des dritten Adventswochenendes eine kleine Herausforderung. Rückblickend hat sich die Recherche definitiv gelohnt, daher möchte ich meine Erfahrungen und Empfehlungen sehr gerne an euch weitergeben 🙂
PS: Alle Empfehlungen basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und sind nicht durch eine bezahlte Zusammenarbeit entstanden 😉
Tag 1
Aufgrund der Tatsache, dass wir erst gegen 16 Uhr in unserem Hotel eingecheckt und bereits auf der fünfstündigen Zugfahrt mehrere Snacks eingenommen hatten, war für den ersten Tag nur ein Abendessen eingeplant. Ich muss sagen unsere Vorfreude auf dieses „Restaurant“ war besonders hoch – den Grund dafür erfahrt ihr jetzt. Wer in den vergangenen Jahren in die USA gereist ist, dem wird die Marke „Beyond Meat“ ein Begriff sein. Das Unternehmen stellt seit 2009 pflanzliche Fleischersatzprodukte her, darunter die legendären Burger Patties. In Kalifornien und Florida kamen wir mehrmals in den Genuss dieser unglaublich deliziösen Burger – meiner Erfahrung nach gibt es keine „echteren“ Fleischimitate. Leider kann man die Produkte von Beyond Meat in Deutschland (noch) nicht kaufen. Ein paar wenige Restaurants in Norddeutschland haben die Patties jedoch in ihrem Angebot, darunter das Vicent Vegan in Hamburg. Der rein vegane Imbiss befindet sich im Food Court der Europa Passage. Sicherlich nicht die schönste und auch nicht die entspannteste Art zu essen, aber geschmacklich unübertroffen. Auf der Karte findet ihr neun Burger, darunter den „The Beyond Vincent One“, der mit Abstand teuerste Burger im Sortiment. Vorab: Der Preis lohnt sich definitiv! 😉 Meine ganze Familie war erstaunt über einen derart saftigen, rauchigen, käsigen, fleischigen, authentischen Burger – die Fotos geben euch einen kleinen Vorgeschmack dessen, was dieser Burger kann 😛
Tag 2
Auch am zweiten Tag hatten wir unsere kulinarischen Highlights. Das erste war der vegane Brunch im Froindlichst. Gelegen im Stadtteil Ottensen bietet das Café/Restaurant die volle Bandbreite einer veganen Speisekarte. Vom Frühstück, über den Mittagstisch bis hin zum Abendessen ist alles dabei. Für den Brunch empfiehlt es sich, da immer nur Sonntags, rechtzeitig zu reservieren – dies kann man bequem online über die Homepage machen. Der Brunch kostet pro Person 17,90 €, exklusive Heißgetränke. Nicht gerade günstig aber die Auswahl und den Geschmack definitiv wert. Die Speisen sind frisch zubereitet, die Atmosphäre bzw. Einrichtung laden zum Wohlfühlen ein und der Service war super „freundlich“ 😀 Zur Essenauswahl: Es gab Süßes und Herzhaftes, beides warm und kalt. Darunter gedünstetes Gemüse, einen Kichererbsensalat, Eiersalat, Leberwurst, Tofu Scramble, Lasagne, Pizzaschnecken, Quiche, Frisch- und Scheibenkäse, Chili sin Carne, Mac’n’Cheese, Marmelade, Schokoaufstrich, ofenfrischer Apfel-Zimt-Crumble, Vanillesauce, Chia-Mango-Pudding, Pancakes, Brötchen, Margarine, Brownies und Karottenkuchen (die Liste geht weiter;)). Es gibt für den Brunch zwei Zeitfenster von jeweils zwei Stunden. Man hat also genug Zeit alle Speisen zu probieren und sich richtig satt zu essen. Noch ein kleiner Tipp: Nach dem Brunch kann man super zur Elbe laufen und von dort aus via Linienschiff Richtung Landungsbrücken schippern 😉
Am Abend ging es in die HafenCity, denn dort wartete bereits unser reservierter Tisch im Restaurant Neni auf uns. Das wunderschön eingerichtete Restaurant befindet sich im selben Gebäude wie das 25hours Hotel. Die Speisekarte umfasst eine große Auswahl an ostmediterranen bzw. israelischen Speisen, bei der jeder auf seine Kosten kommt (omni, vegetarisch und vegan). Insgesamt stehen elf (!) rein pflanzliche Gerichte zur Auswahl, darunter fünf verschiedene Mezze, zwei Suppen, zwei Hauptgerichte und zwei Desserts. Als kleinen Appetithappen gab es leckeres Ofenbrot mit einem Joghurt-Dip. Letzterer war nicht vegan aber dafür die Oliven und das köstliche Sauerteigbrot. Vorneweg hatten wir eine Vorspeisen-Trilogie bestehend aus Falafel, Humus, Sakuska und Pitabrot für 18 €. Als Hauptgang gab es eine leckere Linsensuppe, cremiges Gerstenrisotto mit Pilzen, Walnüssen und Brunnenkresse sowie eine Platte mit Streetfoodspezialitäten aus Tel Aviv (ursprünglich vegetarisch und auf Wunsch veganisiert). Die Speisen, das orientalische Ambiente und der super nette Service haben uns auf ganzer Linie überzeugt, daher kann ich das Neni nur weiterempfehlen 😉
Tag 3
Für ein gesundes Frühstück bzw. Snacks in sehr zentraler Innenstadtlage kann ich das Mad About Juice empfehlen. Dort gibt es von kaltgepressten Säften, über Smoothies, Smoothie Bowls, herzhafte Bowls, Salate und Sandwiches eine leckere Auswahl an gesunden, veganen Snacks. Alle Speisen und Getränke werden frisch zubereitet. Die Säfte und Smoothies sind vegan, sowie ein Sandwich mit Avocado, Humus, Karotte und Sprossen und eine herzhafte Bowl mit Quinoa, Süßkartoffel und Gemüse. Das Ambiente ist sehr modern und stylish. Nicht so gut gefallen hat uns die laute Musik und das zeitweise gestresste Personal. Trotzdem kann ich die Lokalität aufgrund der frischen, gesunden Speisen empfehlen.
Vielleicht ein kleiner Geheimtipp ist das Erdapfel Hamburg. Aufgrund der Nähe zum Hauptbahnhof und der überaus positiven Online-Bewertungen haben wir dieses Lokal entdeckt und wurden nicht enttäuscht. Das Konzept ist simpel: Die Grundlage jeden Gerichts ist eine große Ofenkartoffel, die mit verschiedenen Soßen und Toppings zu einer leckeren Köstlichkeit gepimpt wird. Alle Erdäpfel sind vegetarisch und können auf Wunsch vegan zubereitet werden. Neben den 12 fertigen „Menüs“, besteht die Möglichkeit sich seine eigene Kartoffel-Kreation zu zaubern. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mit 5,90 € pro Erdapfel super, da die Portionen sehr üppig ausfallen. Der Erdapfel unserer Wahl war der „Mexicano“ mit Soja-Hack, Riesenbohnen, Mais, Jalapenos, Guacamole, Tomaten-Paprika-Soße und Nachos – super lecker und eine gute Stärkung für die anschließende Heimreise. Hamburg, du bist eine echte (vegan) Perle 🙂